Seit über 40 Jahren war Günter im DSKV und auch die Mitgliedschaft bei Hansa Hamburg muß man in Jahrzehnten zählen. Dieses Bild von Günter stammt aus jüngeren Tagen, zur Zeit der ersten Homepage Erstellung. Ich werde mir auch nicht die Arbeit machen, ein aktuelleres aus dem Fundus heraus zu suchen. Denn jung geblieben ist unser lieber Günter bis in die hiesige Zeit. Trotz seiner Ü80 kein griesgrämiger alter Skatspieler, sondern immer moderat und schnieke dabei.
Als ich bei Hansa anfing, wurde ich gleich von mehreren Mitgliedern gewarnt, die mir dann ins Ohr flüsterten: „Heute ist es soweit, die Auslosung hat ergeben, du musst das erste Mal gegen „Günter das Messer Sawatzki“ ran, also nicht so forsch reizen wie sonst.“ Da ich ja relativ neu war, dachte ich nur „Uiih, die haben ja nette Kosenamen für ihre Skatfreunde, fast wie bei der Mafia!“ Ich merkte dann auch ziemlich schnell, was gemeint war – Günter spielte nur die sicheren Spiele und dementsprechend hatte er immer gutes Material, um die fremden Spiele umzubiegen. Manchmal konnte er einige von uns in den Wahnsinn treiben mit seiner souveränen Spielweise, und selbst wenn er 1 zu 0 abschloß, Günter veränderte seine solide Spielweise nie. Immer ruhig und besonnen, komme was wolle.
Es war sehr selten, dass Günter einem Skatabend fernblieb. Bis vor ein paar Jahren – da war seine geliebte Frau verschieden. Er wollte in dieser Zeit auch keine lieb gemeinten Anrufe von uns. Er sagte „Ich werde wiederkommen, es dauert nur seine Zeit“. So war es dann auch und wir fanden es schön, dass er wieder in unseren Reihen war.
Letztes Jahr merkte Günter dann, dass er immer mal einen Fehler mehr machte als sonst. Deswegen kam er dann nicht mehr zum Clubabend, obwohl wir immer auf ihn eingeredet haben, er möge doch trotzdem kommen. Zum Weihnachtspreisskat hat er sich dann aber doch angemeldet, leider verhinderte ein kleiner Sturz unser aller Wiedersehen am Skattisch, weil er seine Prellungen auskurieren mußte. Jetzt, ein halbes Jahr später, bist Du friedlich von uns gegangen.
Nun heißt es Abschied nehmen von einem lieben Skatfreund, der jahrzehntelang in unserer Mitte verweilte. Wir werden Dich vermissen, und obwohl wir ja schon für ein Jahr üben konnten, wird es schwer werden für unsere Gemeinschaft, ohne Dich auszukommen. Wir werden Dich umso mehr in lieber und respektvoller Erinnerung behalten.
Nun ist es für Dich endlich soweit, Du wirst, wieder mit Deiner Frau vereint, vor neuen Aufgaben stehen. Dieses gönnen wir Dir alle von Herzen, obwohl Du auch noch ein paar Jahre hättest warten können.
Machs gut und in Hamburg sagt man Tschüß!